Dienstag, 23. Oktober 2012

Interview mit Movie2k über Streaming Filme

Vor kurzem bin ich im Internet über ein recht altes Interview gestolpert, das bereits im Februar letzten Jahres von Gulli mit dem Streaming Dienst Movie2k geführt wurde. Und auch wenn ich ein bisschen zu spät komme, so möchte ich trotzdem meinen Senf dazugeben.

In dem Interview verteidigt der Movie2k-Sprecher das Konzept seiner Webseite unter anderem mit einem nicht zu unterschätzenden Argument: Der Nachfrage-und-Angebot-Formel. Grob zusammengefasst werden hier unter anderem die enormen Gewinne angeprangert, die die Branche in der Vergangenheit gemacht hat. Man hätte eine Monopolstellung aufgebaut, die den Konsumenten quasi dazu zwingt, viel zu viel Geld auszugeben. Mit Movie2k gäbe man dem Konsumenten lediglich ein Mittel an die Hand, sich gegen den Hollywood-Wucher zu wehren.

Ich gebe es nur ungern zu, aber im Grunde hat Movie2k damit gar nicht mal so unrecht. Nicht falsch verstehen: Letzten Endes ist und bleibt das Anschauen von Filmen und Serien ohne Entlohnung der produzierenden Instanzen eine Form von Diebstahl. Der Meinung bin ich immer noch. Aber welche andere Möglichkeit bleibt dem oder der ehemaligen Quelle-Angestellten in Zeiten wie diesen? Die Brieftasche ist leer und James Bond 007 - Skyfall läuft im Kino an? Ist dann nicht der Klick auf Movie2k im Endeffekt eine Art Hilfeschrei der Mittel- bzw. Unterschicht an die Herren Craig, Bardem, Fiennes, Mendes, Wilson und Broccoli? Wäre unsereins vielleicht bereit, Skyfall eher auf der großen Leinwand und in guter Qualität zu genießen, wenn der Eintritt nicht 11,90 Euro sondern 5 Euro kosten würde?

Natürlich: Filme zu machen ist in den vergangenen Dekaden permanent teurer geworden. Beinahe jedes Jahr kann man die Phrase "bis dato größtes Produktionsbudget" in irgendeiner Filmkritik lesen. Dass sich diese Erhöhung auch auf unser Kinoticket auswirkt, ist offensichtlich. Auf der anderen Seite beobachten Tausende von Zuschauern die Stars aus Hollywood, wie sie über den sündhaft teuren roten Teppich zur Verleihung der Academy Awards laufen, um sich eine Goldstatue abzuholen, die sie in ihrem Luxusanwesen auf Honolulu in einer Hochsicherheitsvitrine verwahren.

Als ewiger Verfechter von Recht und Ordnung, gerade im Bereich Filme und Serien, haben mich die Denkanstöße, die dieses Interview ausgelöst hat, doch ein wenig zum Grübeln gebracht...

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