Donnerstag, 22. November 2012

Das Problem mit den Kinopreisen

Es ist schon irgendwie bizarr: Ich erinnere mich, dass zu D-Mark-Zeichen der Eintritt ins örtliche Cinemaxx etwa 7 bis 8 Mark gekostet hat. Heute bezahle ich das gleiche - nur in Euro. Von den Preisen für Popcorn und Cola möchte ich gar nicht anfangen! Natürlich ist mir klar, dass man sich heutzutage nicht auf Kosten der D-Mark über zu hohe Preise beschweren sollte, aber mal alle Vernunft beiseite gelassen: Hallo?! Gehts noch?!

Ungelogen: Mein letzter Kinobesuch hat mich mehr als 20 Euro gekostet. Für die Karte selber durfte ich wegen 3D (das ich eigentlich gar nicht wollte, mir mangels Alternativen jedoch aufgezwungen wurde) und Überlänge am Eröffnungs-Donnerstag bereits 11,90 Euro berappen. Hinzu kam eine große Tüte Popcorn für 5,60 Euro und eine mittlere Cola für 2,90 Euro. Wer rechnen kann, kommt wie ich auf 20,40 Euro. Bäm, in die Fresse! Und zwar in meine!

Nachdem ich eine Nacht drüber geschlafen habe, ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich überhaupt keinen Grund habe, mich zu beschweren. Mal ehrlich: ICH treffe die Entscheidung, ins Kino zu gehen. ICH habe Popcorn und Cola gekauft. ICH habe mehr als 20 Euro für das Gesamtpaket locker gemacht. Und wenn ich mich richtig entsinne, zählt der Kinobesuch immer noch in die Kategorie "Luxus".

Ich möchte damit sagen, dass wir jedes Recht haben, über zu hohe Preise bei der Strom- und Gasabrechnung, bei der Miete oder bei den Lebensmitteln im Supermarkt zu meckern. Aber sobald eine Dienstleistung oder ein Produkt nicht lebensnotwendig sind, bin ich nicht gezwungen, Geld dafür auszugeben. Tue ich es doch, muss ich mich nunmal den Preisvorstellungen anderer beugen. Das ist keine angenehme Wahrheit, aber es ist eine!

Solange der Verbraucher der Meinung ist, nicht gänzlich abgezockt zu werden, sondern lediglich mehr bezahlt, als er es für "angemessen" hält, solange wird ein Produkt wie der Kinofilm stets überleben. Warum auch nicht? Die Nachfrage bestimmt das Angebot - so lautet die goldene Regel. Sollte sich das Kinoverhalten des Publikums irgendwann ändern und die Kinosäle anfangen, leer zu bleiben, wird sich die Filmindustrie schon Gedanken darüber machen, ob sie dem Konsumenten ein entgegenkommenderes Angebot unterbreitet.

Stand heute ist: Offenbar drückt der Schuh namens Movie2k noch nicht stark genug.

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